Keisuke KINOSHITA 木下恵介

The Yotsuya Ghost Story (Part I & II)

新釈四谷怪談 (前篇/後篇)

Nippon Retro   ² 

Beeinflusst von einem alten Freund setzt der heruntergekommene herrenlose Samurai Iemon den erbarmungslosen Plan um, seine gehorsame Frau Oiwa umzubringen und Oume, die schöne Tochter eines reichen Händlers, zu heiraten, was ihm sozialen Aufstieg verspricht. Jedoch treibt ihn sein Gewissen langsam ins Verderben. In der Interpretation von Keisuke KINOSHITA wird die gruselige Geistergeschichte durch die lyrisch-stilvolle Inszenierung und die dramatische Musik in eine menschliche Tragödie verwandelt. Statt Groll und Hass zeigt er schwache Seelen, die ihr tragisches Schicksal selbst besiegeln.

新釈四谷怪談 (前篇/後篇)
Shinshaku Yotsuya kaidan (zenpen/kohen)

Japan 1949

159 Minuten

Regie
Keisuke KINOSHITA

Drehbuch
Eijiro HISAITA nach einem Theaterstück von Nanboku TSURUYA

Kamera
Hiroshi KUSUDA

Über Keisuke KINOSHITA
木下恵介

Keisuke KINOSHITA (1912–1998) zählt zu den bedeutendsten japanischen Regisseur*innen. Für das Studio Shochiku drehte er ab 1943 populäre Dramen, Komödien, Romanzen, Geistergeschichten und Noir-Filme und fand innerhalb der Konventionen starke Bilder. Nach ARMY (1944) durfte er bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs nicht mehr arbeiten. Ab 1945 war die Spannung zwischen der Vergangenheit und der Hoffnung auf einen Neuanfang sein zentrales Thema. Das Leid, die Verantwortung und die moralische Herausforderung des Einzelnen stehen im Mittelpunkt vieler seiner Dramen. KINOSHITAs Ablehnung des feudalen, militaristischen Japans ist dabei nicht zu übersehen. Mit CARMEN COMES HOME (1951) brachte er den ersten japanischen Farbfilm ins Kino, eine sommerliche Komödie mit ernsten Zwischentönen. KINOSHITA, der auch immer wieder den Kontrast zwischen Land und Stadt thematisiert, gilt als der Humanist des japanischen Nachkriegskinos. Seine sensibel dargestellten Figuren und deren Schicksale berühren noch heute.