Keisuke KINOSHITA 木下恵介

Army

陸軍

Nippon Retro   ² 

Über drei Generationen erzählt ARMY die Geschichte einer Familie, deren Leben eng mit dem Militär verwoben ist. 1944 unter strengen Zensurauflagen gedreht, bietet der Film zunächst ein verklärendes Bild der japanischen Streitkräfte. Dieses wird jedoch insbesondere im Finale subtil unterwandert, was KINOSHITA ein Berufsverbot bis zum Kriegsende einbrachte. Seine emotionale Wucht verdankt ARMY nicht zuletzt dem berührenden Schauspiel von Kinuyo TANAKA.

陸軍
Rikugun

Japan 1944

87 Minuten

Regie
Keisuke KINOSHITA

Drehbuch
Tadao IKEDA nach einem Roman von Ashihei HINO

Kamera
Yoshio TAKETOMI

Über Keisuke KINOSHITA
木下恵介

Keisuke KINOSHITA (1912–1998) zählt zu den bedeutendsten japanischen Regisseur*innen. Für das Studio Shochiku drehte er ab 1943 populäre Dramen, Komödien, Romanzen, Geistergeschichten und Noir-Filme und fand innerhalb der Konventionen starke Bilder. Nach ARMY (1944) durfte er bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs nicht mehr arbeiten. Ab 1945 war die Spannung zwischen der Vergangenheit und der Hoffnung auf einen Neuanfang sein zentrales Thema. Das Leid, die Verantwortung und die moralische Herausforderung des Einzelnen stehen im Mittelpunkt vieler seiner Dramen. KINOSHITAs Ablehnung des feudalen, militaristischen Japans ist dabei nicht zu übersehen. Mit CARMEN COMES HOME (1951) brachte er den ersten japanischen Farbfilm ins Kino, eine sommerliche Komödie mit ernsten Zwischentönen. KINOSHITA, der auch immer wieder den Kontrast zwischen Land und Stadt thematisiert, gilt als der Humanist des japanischen Nachkriegskinos. Seine sensibel dargestellten Figuren und deren Schicksale berühren noch heute.