Keisuke KINOSHITA 木下恵介
Ballad Of Narayama
楢山節考
Nippon Retro ²
Die 69-jährige Orin (Kinuyo TANAKA) lebt mit ihrem verwitweten Sohn und drei Enkelkindern in einem verarmten Dorf. Als der Sohn wieder heiratet, bereitet sie sich auf den Aufstieg zum Berg Narayama vor. Dorthin werden, einer Tradition folgend, alte Menschen zum Sterben gebracht. Ein tieftrauriges Meisterwerk des japanischen Films, das eindrucksvoll Elemente des traditionellen Kabuki-Theaters in eine filmische Erzählung integriert. Die beeindruckenden Breitwandbilder sind in grandiose Herbstfarben getaucht. Ein unvergessliches Erlebnis.
Sa., 14. August 2021, 18:00 Uhr
Kino des DFF
Mit einer Einführung von Pavao Vlajcic
35mm, OmeU
Classic Drama Historical
楢山節考
Narayama bushiko
Japan 1958
98 Minuten
Regie
Keisuke KINOSHITA
Drehbuch
Keisuke KINOSHITA nach einer Erzählung von Shichiro FUKAZAWA
Kamera
Hiroshi KUSUDA
Produktion
Shochiku
Weltvertrieb
Shochiku
Filmkopie
Japan Foundation
Besetzung
Kinuyo TANAKA, Teiji TAKAHASHI, Yuko MOCHIZUKI, Danshi ICHIKAWA
Über Keisuke KINOSHITA
木下恵介
Keisuke KINOSHITA (1912–1998) zählt zu den bedeutendsten japanischen Regisseur*innen. Für das Studio Shochiku drehte er ab 1943 populäre Dramen, Komödien, Romanzen, Geistergeschichten und Noir-Filme und fand innerhalb der Konventionen starke Bilder. Nach ARMY (1944) durfte er bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs nicht mehr arbeiten. Ab 1945 war die Spannung zwischen der Vergangenheit und der Hoffnung auf einen Neuanfang sein zentrales Thema. Das Leid, die Verantwortung und die moralische Herausforderung des Einzelnen stehen im Mittelpunkt vieler seiner Dramen. KINOSHITAs Ablehnung des feudalen, militaristischen Japans ist dabei nicht zu übersehen. Mit CARMEN COMES HOME (1951) brachte er den ersten japanischen Farbfilm ins Kino, eine sommerliche Komödie mit ernsten Zwischentönen. KINOSHITA, der auch immer wieder den Kontrast zwischen Land und Stadt thematisiert, gilt als der Humanist des japanischen Nachkriegskinos. Seine sensibel dargestellten Figuren und deren Schicksale berühren noch heute.
In Kooperation mit Japanisches Kulturinstitut (The Japan Foundation) und DFF – Deutsches Filminstitut & Filmmuseum